BÄR

Braunbär Karl-Heinz Kuhn

Merkmale

Europäische Braunbären, auch bekannt als Ursus arctos, sind imposante Tiere mit markanten Merkmalen. Sie gehören zu den größten landlebenden Beutegreifern Europas. Männliche Braunbären können beeindruckende 260 bis 360 kg wiegen, während weibliche Tiere im Erwachsenenalter in der Regel zwischen 150 und 250 kg wiegen. Aufgerichtet erreichen sie eine Größe von 1,70 bis 2,20 Metern. Eine charakteristische Eigenschaft sind ihre großen Tatzen, an ihren kurzen, kräftigen Beinen, die mit langen, nicht einziehbaren Krallen ausgestattet sind, was ihnen nicht nur beim Graben nach Nahrung hilft, sondern sie auch zu hervorragenden Kletterern macht. Anders als Katzen sind Braunbären Sohlengänger, was bedeutet, dass sie ihre gesamte Sohle auf den Boden setzen, ähnlich wie Menschen. Ihr Stummelschwanz ist so klein, dass er oft im dichten Fell verborgen bleibt.

 

Nahrung

Die Ernährungsgewohnheiten der Europäischen Braunbären sind vielfältig und anpassungsfähig. Abhängig von ihrem Verbreitungsgebiet und der Jahreszeit decken sie bis zu drei Viertel ihres Nahrungsbedarfs mit pflanzlicher Kost. Dabei ernähren sie sich von Gräsern, Beeren, Wurzeln und anderen Pflanzen. Obwohl sie keine besonders geschickten Jäger sind, machen tierische Proteine etwa ein Viertel ihrer Nahrung aus. Fische, Insekten und kleine Säugetiere stehen dabei auf ihrem Speiseplan.

 

Verbreitung und Lebensraum

In Europa leben heute noch schätzungsweise 17.000 Europäische Braunbären, wobei die meisten von ihnen in den Karpaten anzutreffen sind. Weltweit beträgt die Gesamtpopulation etwa 200.000 Tiere, wobei Russland die größte Population beheimatet. Früher waren Braunbären nahezu flächendeckend in Europa verbreitet, doch aufgrund von Lebensraumverlust und Fragmentierung der Wälder wurden sie stark zurückgedrängt. Heutzutage findet man sie hauptsächlich in entlegenen, steilen und felsigen Wäldern, die ihnen genügend Rückzugsräume bieten, besonders wichtig für den Winterschlaf und die Aufzucht ihrer Jungen. Europäische Braunbären sind von Natur aus vorsichtig und meiden in der Regel den Kontakt mit Menschen, indem sie sich zurückziehen, sobald sie ihre Anwesenheit bemerken.

 

Fortpflanzung und Sozialverhalten

Die Paarungszeit der Braunbären erstreckt sich von April bis August. Die Tragzeit dauert zwischen sieben (mit einer möglichen Keimruhe) bis zu zehn Monaten. In der Regel gebärt das Weibchen etwa im Februar ein bis drei Jungtiere während der Winterruhe. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Obwohl Braunbären normalerweise Einzelgänger sind, bilden Mütter mit ihren Jungen einen Familienverband, der bis zu deren Selbstständigkeit, die mit zwischen 2 und 3 Jahren erreicht wird, bestehen bleibt.

 

Weitere Informationen

Für weitere Informationen nehmen sie gern Kontakt zur Ansprechpartner:in auf.

 

 Ansprechpartner:in Thomas Pusch